In vielen Finanzportalen ist immer wieder die Rede davon, dass bei einer Baufinanzierung entsprechende Eigenmittel vorhanden sein müssen. Doch was genau ist unter diesen Eigenmitteln zu verstehen und noch wichtiger: Wie kommt man in den Besitz dieser Eigenmittel? Bei jedem Baufinanzierungsgespräch wird das Thema Eigenkapital früher oder später ein Thema sein, da mit entsprechend vorhandenem Guthaben die Finanzierung selbst niedriger gehalten werden kann. Daher ist es sinnvoll, frühzeitig mit dem Aufbau von Eigenkapital zu beginnen.
Das Eigenkapital für die Baufinanzierung
Neben Barvermögen zählen auch bereits bezahlte Grundstücke und Eigenleistungen zum Eigenkapital. Viele Banken schlagen für eine optimale Baufinanzierung vor, dass Eigenmittel von 20 bis 25 % vorhanden sein sollten. Da dies bei einer Finanzierungssumme von 250.000 bis 300.000 Euro ca. 75.000 Euro sind, muss frühzeitig damit begonnen werden. Die klassische Form von Eigenkapital ist in Form von Barvermögen vorhanden. Dieses Barvermögen kann sowohl auf Sparbüchern, Wertpapierfonds oder Bausparverträgen vorhanden sein. Sinnvoll ist es für den Aufbau von Barvermögen, frühzeitig mit einem Sparplan zu beginnen.
Wer die Absicht hat, dieses Barvermögen in eine Baufinanzierung einzubauen, sollte sich besonders Bausparverträge genauer vornehmen. Zwar versprechen diese keine großen Renditen; da sie jedoch anschließend mit einem zinsgünstigen Darlehen in die Finanzierung eingebaut werden können, sind sie eine gute Alternative zu Banksparplänen. Wer höhere Renditen bevorzugt, der kann einen Sparplan auf einen Investmentfonds beginnen. Hierbei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass diese Art der Geldanlage keine Kapitalgarantie beinhaltet, sodass während der Ansparung durchaus mit Wertschwankungen - welche durchaus auch negativ sein können - zu rechnen ist.
Eigenleistungen als Eigenkapital ?
Unter Eigenleistungen versteht man Bauleistungen, welche vom Bauherren beim Hausbau selbst erbracht werden. Entscheidet sich der Bauherr beispielsweise dafür, den Innenausbau komplett selbst zu übernehmen, so spart er sich hohe Kosten für Handwerker. Diese wiederum senken die Finanzierungskosten, sodass die Eigenleistungen mit Barvermögen gleichzusetzen sind. Jedoch erkennen nicht alle Banken diese Eigenleistungen als Eigenkapital an. Dies liegt daran, dass durch Eigenleistungen die Bauzeit oftmals verlängert wird, sodass Kosten für Mietzahlungen länger vorhanden sind, als bei Übernahme der Arbeiten durch Fachleute. Zudem passiert es oft, dass sich der Bauherr in den Kosten verschätzt oder nachträgliche Reparaturarbeiten die Kosten erhöhen. Eigenleistungen sollten in eine Baufinanzierung nur dann eingebracht werden, wenn berufliche Vorkenntnisse vorhanden sind und die Arbeiten optimal ausgeführt werden können.
Immobilien oder Grundstücke als Eigenkapital ?
Mit bereits vorhandenen Immobilien oder bezahlten Grundstücken können Sie ideal die Baufinanzierungskosten senken. Je nach Grundstücksgröße, Bundesland und Region sind die Preise für den Erwerb von Baugrundstücken unterschiedlich hoch. Im Schnitt muss jedoch damit gerechnet werden, dass bereits das Grundstück selbst zwischen 100.000 bis 150.000 Euro kostet. Ist jedoch ein bereits bezahltes Grundstück vorhanden (beispielsweise durch eine Erbschaft oder durch Familienbesitz), so spart man sich diese Kosten. Ebenfalls sinnvoll ist ein früher Erwerb einer Wohnung, da diese zu einem späteren Zeitpunkt wiederverkauft werden kann und als Eigenmittel eingesetzt werden kann. Es ist also zu sehen, dass nicht nur unbedingt Barvermögen für eine Baufinanzierung vorhanden sein muss, sondern durch vorausschauendes Handeln auch andere Mittel als Eigenkapital in die Baufinanzierung eingebaut werden können.